Notfallverhütung
Bei der Verhütung können Fehler passieren. Manchmal vergisst man auch zu verhüten. Für diesen Notfall kommt womöglich die „Pille danach“ oder die „Spirale danach“ in Frage, um nicht ungewollt schwanger zu werden.
„Pille danach“
Die „Pille danach“ ist eine Hormontablette, die einmalig genommen wird. Sie kann die Ovulation (den Einsprung) verschieben und dadurch verhindern, dass es zu einer Befruchtung der Eizelle kommt. Dafür muss sie nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr oder nach einer Verhütungspanne am besten am gleichen oder am nächsten Tag eingenommen werden.
Die „Pille danach“ kann in Apotheken ohne Rezept gekauft werden. Dort wird auch eine Beratung angeboten. In der Nacht und an Wochenenden können Sie zu einem Apotheken-Notdienst oder in die Ambulanz des nächsten Krankenhauses gehen.
Weitere wichtige Informationen
- Die „Pille danach“ muss so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, am besten innerhalb von 12 Stunden. Je mehr Zeit vergeht, umso größer ist die Gefahr, dass es doch zu einer Schwangerschaft kommt. Ab fünf Tagen nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr ist es für die „Pille danach“ zu spät.
- Kommt die Menstruation (Monatsblutung) ungefähr zum erwarteten Tag und in normaler Stärke, ist das ein Zeichen, dass Sie nicht schwanger sind. Wenn Sie unsicher sind, machen Sie am besten einen Schwangerschaftstest.
- Sind Sie bereits schwanger, kommt es durch die „Pille danach“ nicht zum Abbruch dieser Schwangerschaft. Eine Schädigung des Embryos durch die „Pille danach“ ist nicht zu erwarten.
- Manche Medikamente können die Wirkung der „Pille danach“ einschränken. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben, sprechen Sie dies in der Apotheke oder bei einer Ärztin oder einem Arzt an.
- Bei starkem Übergewicht wirkt die „Pille danach“ möglicherweise nicht so gut.
- Manche Frauen bekommen von der „Pille danach“ Kopfschmerzen, Übelkeit und Bauchschmerzen. Auch Zwischenblutungen, Brustspannen und Erbrechen können auftreten. Manche Frauen fühlen sich nach der Einnahme schwindlig oder benommen, sodass sie nicht Auto fahren sollten.
Kosten „Pille danach“
Die „Pille danach“ kostet zwischen 16 und 30 Euro (oder etwas mehr).
Bei gesetzlich krankenversicherten Frauen werden bis zum 22. Geburtstag die Kosten für die „Pille danach“ übernommen, wenn sie vor dem Kauf ein ärztliches Rezept ausstellen lassen.
In manchen Städten werden die Kosten für Verhütungsmittel übernommen, wenn eine Frau wenig Geld hat. Ob die Kosten für Verhütungsmittel in Ihrer Stadt übernommen werden, können Sie in der Datenbank überprüfen. Verwenden Sie hierzu den Suchfilter „Kostenübernahme“.
„Spirale danach“
Die „Spirale danach“ ist eine Kupferspirale, die in die Gebärmutter eingesetzt wird. Als „Notfallverhütung“ kommt sie dann infrage, wenn seit der Verhütungspanne schon etwas mehr als fünf Tage vergangen sind und Sie ab sofort mit der Kupferspirale verhüten möchten.
Sollte es nach der Verhütungspanne bereits zur Befruchtung gekommen sein, kann die Spirale verhindern, dass sich diese befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Sobald sich die Eizelle eingenistet hat, sind Sie schwanger, und dann ist es auch für die „Spirale danach“ zu spät.
Die „Spirale danach“ kann nur von einer Ärztin oder einem Arzt eingesetzt werden. Vorher wird in jedem Fall geprüft, ob Sie schon schwanger sind.
Kosten „Spirale danach“
Die „Spirale danach“, kostet je nach Modell zwischen 120 und 300 Euro. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und das Einsetzen der Spirale. Die empfohlene regelmäßige ärztliche Kontrolle kostet außerdem 20 bis 50 Euro.
Wenn junge Frauen in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, werden bis zum 22. Geburtstag die Kosten für die Spirale möglicherweise ganz oder anteilig übernommen. Fragen Sie dazu Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
In manchen Städten werden die Kosten für Verhütungsmittel übernommen, wenn eine Frau wenig Geld hat. Ob die Kosten für Verhütungsmittel in Ihrer Stadt übernommen werden, können Sie in der Datenbank überprüfen. Verwenden Sie hierzu den Suchfilter „Kostenübernahme“.
