Bei einer Geburt kommt das Baby durch die Scheide (Vagina) der Mutter auf die Welt. Eine Geburt dauert beim ersten Kind zwischen 12 und 18 Stunden. Die zweite Geburt dauert meistens weniger lang.
Bevor das Baby geboren wird, hat die Mutter Wehen: Die Muskeln der Gebärmutter ziehen sich zusammen. Dadurch wird das Baby nach unten gedrückt. Wehen sind fast immer schmerzhaft.
Wehen
Die Wehen öffnen langsam den Gebärmutterhals und den Muttermund (Eingang zur Gebärmutter). Wenn der Muttermund weit genug geöffnet ist, kann das Baby auf die Welt kommen.
Um die Schmerzen während der Wehen zu lindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- umhergehen
- Atemtechniken nutzen, die Sie im Geburtsvorbereitungskurs oder anderswo gelernt haben
- verschiedene Positionen probieren
- ein Bad zur Entspannung nehmen
- Hilfsmittel verwenden, wie ein Wärmekissen oder einen Sitzball
- um eine Peridural-Anästhesie (PDA) bitten, wenn Sie das Kind in einer Klinik bekommen. Das ist eine Injektion in den unteren Rücken, die gegen die Schmerzen wirkt. Die Injektion können Sie im Sitzen oder Liegen erhalten.
Geburtspositionen
Sie können sich für die Geburt eine Position aussuchen, zum Beispiel
- liegend auf der Seite oder dem Rücken,
- hockend,
- kniend,
- hängend an einem Seil oder Tuch.
Sie können die Position während der Geburt so oft ändern, wie Sie wollen. Die Ärztin/der Arzt oder die Hebamme fragen Sie, welche Position Sie gerne möchten. Ärztinnen/Ärzte und Hebammen können Sie meistens in jeder Stellung gut begleiten und betreuen.
Geburt in einem Krankenhaus oder Geburtshaus
Wenn Sie in der Klinik oder im Geburtshaus ankommen, begrüßt Sie eine Hebamme.
Die Hebamme
- überprüft die Wehen und die Herztöne des Fötus über einen Monitor,
- führt eine Untersuchung über die Scheide durch,
- beantwortet alle Ihre Fragen während der Wehen.
Eine Frauenärztin/ein Frauenarzt wird über die bevorstehende Geburt informiert.
Während der Geburt kann Ihre Partnerin/Ihr Partner oder eine andere Person Ihrer Wahl bei Ihnen bleiben.
Manchmal kann es nötig sein, dass die Ärztin/der Arzt oder die Hebamme einen kleinen Einschnitt mit einer Schere in das Gewebe zwischen Scheide und Anus (Damm) macht. Manchmal reißt dieses Gewebe auch von selbst.
Das Baby kommt aus der Scheide. Die Nabelschnur wird durchtrennt.
10 bis 30 Minuten nach der Geburt verlässt auch die Plazenta den Körper.
Hausgeburt
Wenn Sie das Kind zu Hause bekommen möchten, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt und der Hebamme darüber. Wenn Sie eine normale Schwangerschaft ohne Risiken haben, können Sie zu Hause gebären. Eine Hebamme muss Sie bei der Geburt zu Hause begleiten. Suchen Sie sich die Hebamme möglichst früh in der Schwangerschaft. Dann können Sie sich zusammen auf die Geburt vorbereiten.